Um die hl. Messe bewusst und würdig mitfeiern zu können, werden seit dem Pfarrbrief 4/2017 die einzelnen Teile der Messfeier erklärt:
Folge 1 aus 4/2017:
„Ohne uns am Sonntag zur Feier der Eucharistie zu versammeln, können wir nicht leben.“ So lautete die Antwort der 49 Märtyrer von Abitene im heutigen Tunesien auf die Frage eines römischen Prokonsuls, warum sie sich dem strengen Befehl des Kaisers Diokletian widersetzt hätten. Dieser hatte im Zuge der größten frühkirchlichen Christenverfolgung unter Todesstrafe verboten, sonntags zur Feier der Eucharistie zusammenzukommen. Im Jahr 304 wurden die Christen von Abitene grausam gefoltert und umgebracht. Die Märtyrer von Abitene wussten, dass sie auf die Feier der Eucharistie nicht verzichten konnten, wenn sie Christen bleiben wollten. Ohne das Herrenmahl würden ihnen die Kräfte fehlen, um die Herausforderungen des Alltags zu bestehen. Auch heute noch ist die heilige Messe die wichtigste Gottesdienstform. Sie ist „die Quelle und der Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“, betont das Zweite Vatikanische Konzil. In der Messfeier vergegenwärtigt die Kirche den Tod und die Auferstehung ihres Herrn.
Folge 2 aus 5/2017:
Feier mit vielen Namen
Die heilige Messe ist eine Feier, der schon viele Namen gegeben wurden: „Brechen des Brotes“, Herrenmahl, Eucharistie und Opfer. Die Bezeichnung „Messe“ kommt aus dem Lateinischen, der „Muttersprache“ der römisch-katholischen Kirche. Das lateinische Wort „missa“ bedeutet „Entlassung“ (dazu später mehr in „Abschluss der heiligen Messe“).
Folge 3 aus 6/2017:
Die heilige Messe beginnt mit dem Kreuzzeichen. Aber schon davor ereignen sich wichtige liturgische Elemente. Zunächst zieht der Priester (mit Ministranten) in die Kirche ein. Diese Prozession ist ein Symbol für den Pilgerzug des Volkes Gottes, das auf dem Weg zum ewigen Haus Gottes ist, dem Himmel. Wenn der Priester am Altar angelangt ist, verneigt er sich oder macht eine Kniebeuge. Dann küsst er den Altar. Der Priester verehrt den Altar, weil er ein Sinnbild für Christus ist. An Sonntagen und Hochfesten kann noch eine Ehrenbezeigung hinzukommen: Der Priester beweihräuchert (inzensiert) den Altar. Anschließend geht der Priester zu seinem Sitz. Dieser hat eher einen symbolischen Charakter als einen praktischen Nutzen. Denn der Hauptzelebrant steht meistens während der Eröffnung und des Wortgottesdienstes, des ersten Hauptteils der heiligen Messe. Der Sitz des Vorstehers der heiligen Messe hat die Bedeutung eines Lehrstuhls. Er erinnert daran, dass der Priester beim Wortgottesdienst als Verkünder und Ausleger des Wortes Gottes auftritt.
Folge 4 aus 7/2017:
Im Namen des dreifaltigen Gottes
An seinem Sitz eröffnet der Priester die heilige Messe mit dem Kreuzzeichen im Namen des dreifaltigen Gottes. Er spricht: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Dabei stehen der Priester und die ganze Gemeinde. Das Stehen als eine von drei Haltungen im Gottesdienst (neben dem Sitzen und dem Knien) drückt die Bereitschaft und Hochachtung aus. Die Gemeinde zeigt sich bereit, dem gekreuzigten und auferstandenen Christus im Wortgottesdienst und in der Eucharistiefeier zu begegnen. Sie ehrt ihn, indem sie sich beim Einzug erhebt und während der Eröffnung der heiligen Messe stehen bleibt.
Folge 5 aus 8/2017:
Bei der Eröffnung begrüßt der Priester die versammelte Gemeinde mit den Worten: “Der Herr sei mit euch!“ Das ist ein biblischer Gruß, der die Worte aufgreift, mit denen der Erzengel Gabriel die Jungfrau Maria von Nazareth begrüßte: „Der Herr ist mit dir.“ Bei der Begrüßung breitet der Priester die Hände aus und faltet sie wieder. Die Ausbreitung ähnelt einer Umarmung, mit der der Zelebrant den Feierenden die Gegenwart Christi mitteilen möchte. Die Antwort lautet: “Und mit deinem Geiste“.
Folge 6 aus 9/2017:
Anschließend führt der Priester kurz in den Gottesdienst ein. Er bringt Gedanken über das jeweilige Hochfest, Fest oder den Gedenktag eines Heiligen vor oder spricht Gedanken aus dem Evangelium an. Danach folgt der Bußakt. Bevor die Gemeinde in rechter Weise Eucharistie feiern kann, soll sie ins Reine kommen mit Gott, mit den Mitmenschen und mit sich selbst. Daher bittet sie Gott um Vergebung im Schuldbekenntnis.
Folge 7 aus 10/2017:
Nach dem Schuldbekenntnis folgt das Kyrie. „Kyrie eleison“ ist altgriechisch und heißt auf Deutsch: „Herr, erbarme dich!“ Dieser Ausruf hat seinen Ursprung in der heidnischen Antike. Der Sonnengott, aber auch siegreiche Feldherren und römische Kaiser wurden mit „Kyrie eleison“ angerufen. Die frühen Christen haben den Ruf übernommen und haben damit den auferstandenen Jesus Christus in ihrer Mitte gegrüßt. Das Kyrie hat einen doppelten Charakter. Es ist ein Klage-Ruf, der um Erbarmen bittet, und ein Triumphlied auf den Sieger über den Bösen, die Sünde und den Tod.
Folge 8 aus 11/2017:
„Ehre sei Gott in der Höhe“
Unmittelbar nach dem Kyrie folgt an Sonntagen und Hochfesten das Gloria, ausgenommen in der Fastenzeit und im Advent. Fast immer wird dieser Lobpreis (= Hymnus) gesungen. Er beginnt im Lateinischen mit den Worten: „Gloria in excelsis Deo“ („Ehre sei Gott in der Höhe“). Einige Anrufungen des Gloria stammen zwar aus der heidnischen Antike, dennoch wendet sich das Triumphlied gegen das Heidentum. Denn es ehrt den dreifaltigen Gott als den einzigen Gott („Du allein bist der Heilige“).
Folge 9 aus 12/2017:
Dann folgt das Tagesgebet. Es ist eines von drei Orationen. Orationen sind Gebete, die einen kleineren oder größeren Messteil abschließen (siehe auch Gabengebet und Schlussgebet) und immer gleich aufgebaut sind. Vor der Oration lädt der Priester zum stillen Gebet ein: „Lasset uns beten.“ Nach einer kurzen Pause für das stille Gebet aller Anwesenden spricht der Priester das Gebet. Es beginnt mit einer Anrede an Gott Vater. Dann erinnert es an eine Tat Gottes, die er zum Heil der Menschen vollbracht hat. Die Oration endet mit einer Bitte.
Folge 10 aus 13/2017:
„Tisch des Wortes Gottes“
Das Tagesgebet schließt die Eröffnung der heiligen Messe ab. Nun folgt der erste Hauptteil der heiligen Messe: der Wortgottesdienst. In diesem Messteil wollen die Gläubigen Christus in den Texten der Heiligen Schrift (Lesungen, Antwortpsalm, Evangelium) begegnen. Christus selbst ist das Wort Gottes. Weil Jesus in den Heiligen Schriften des Alten und Neuen Testaments bleibend gegenwärtig ist und den Hunger der Menschen nach Wahrheit stillt, hat das Zweite Vatikanische Konzil vom „Tisch des Wortes Gottes“ gesprochen.
Folge 11 aus 14/2017:
Für den Wortgottesdienst ist ein besonderer Platz im Altarraum vorgesehen, ein Lesepult, das „Ambo“ genannt wird. An Sonntagen werden zwei Lesungen vorgetragen, eine Lesung aus dem Alten Testament und eine aus dem Neuen Testament. An Werktagen wird nur eine Lesung aus dem Alten oder Neuen Testament vorgelesen. Der Vorleser (= Lektor) sagt am Ende der Lesung: „Wort des lebendigen Gottes“, die Mitfeiernden antworten: „Dank sei Gott.“
Folge 12 aus 15/2017:
Bis auf den Lektor sitzen bei den Lesungen alle. Das Sitzen drückt hier Aufnahmebereitschaft aus. Es ist vorgesehen, dass ein Gläubiger aus der Gemeinde die Lesungen vorträgt. Als Getaufte sind die Laien berufen, Gottes Wort zu verkünden. Wenn kein Lektor zur Verfügung steht, trägt der Priester selbst die Lesung vor.
Folge 13 aus 16/2017:
Halleluja - Lobet Gott
Nach der (ersten) Lesung wird ein Lied gesungen oder ein Antwortpsalm gebetet. Diesen betet ein Lektor strophenweise vor, wobei die Gläubigen zwischen den Strophen jeweils einen Kehrvers wiederholen. Der Text des Antwortpsalms entstammt dem alttestamentlichen Buch der Psalmen, das 150 Gedichte, Lieder und Gebete umfasst.
Folge 14 aus 17/2017:
Dem Antwortpsalm folgt an Sonntagen und Hochfesten eine zweite Lesung. Als Einstimmung auf das Evangelium stimmt hierauf der Priester oder ein Vorsänger (Kantor) einen Hallelujaruf an. „Halleluja“ ist ein hebräisches Wort und bedeutet „Lobet Gott!“ Demnach ist das „Halleluja“ ein Jubelruf über Gott, zu dem sich alle Gläubigen freudig erheben. Sie bleiben nun stehen für den Rest des Wortgottesdienstes, ausgenommen bei der Predigt. Weil das Halleluja ein Jubelruf ist, verzichtet die Kirche darauf in der österlichen Bußzeit. An die Stelle des Halleluja tritt dann der Ruf: „Lob, Dir, Christus, König und Erlöser!“.
Folge 15 aus 18/2017:
Nun folgt das Evangelium, das von einem Diakon oder, wenn kein Diakon anwesend ist, vom Priester vorgesungen oder vorgelesen wird. Die vier Evangelien bilden den innersten Kern der Heiligen Schrift. Hier spricht Gott am klarsten zu seinem Volk. Die Evangelien berichten davon, was Jesus Christus, der Sohn Gottes, vor 2000 Jahren in Galiläa und Judäa zum Heil der Menschen aller Zeiten und Nationen getan und gesagt hat. Da die Evangelien so unmittelbar wie kein anderer Text über Jesus Christus berichten, werden sie im Gottesdienst besonders geehrt.
Folge 16 aus 19/2017:
- Der Diakon erbittet vom Priester, dem Vorsteher der heiligen Messe, einen besonderen Segen, bevor er das Evangelium verkündet.
- Die Gläubigen hören das Evangelium im Stehen.
- Zu Beginn der Evangelienlesung bezeichnet der vortragende Diakon oder Priester das Evangelienbuch (=Evangeliar) mit dem Kreuzzeichen.
- Anschließend bezeichnen der Vortragende und die Gläubigen sich selbst mit dem Kreuzzeichen.
- An Festtagen ehrt der Diakon oder Priester das Evangeliar mit Weihrauch (= inzensieren), weil es ein Sinnbild für Christus ist.
- Die Gläubigen sprechen oder singen vor dem Evangelium: „Ehre sei dir, o Herr.“
- Nach der Verkündigung des Evangeliums zeigt der Diakon oder Priester das Evangelienbuch der Gemeinde mit den Worten: „Evangelium unseres Herrn Jesus Christus“. Die Gläubigen antworten: „Lob sei dir, Christus.“
- Anschließend küsst der Vortragende das Evangelienbuch.
- Abschließend spricht der Diakon oder Priester leise: „Herr, durch dein Evangelium nimm hinweg unsere Sünden.“
Folge 17 aus 20/2017:
.Abwechslungsreiche Leseordnung
Die Texte der Lesungen und des Evangeliums werden nicht willkürlich ausgewählt, sondern folgen einer Leseordnung. Die erste Lesung an Sonntagen und Hochfesten aus dem Alten Testament richtet sich inhaltlich nach dem Tagesevangelium, während die zweite neutestamentliche Lesung an den Sonntagen Abschnitt für Abschnitt (mit einigen Auslassungen) gelesen wird. Auch das Evangelium wird über die Sonntage hinweg fortlaufend gelesen.
Folge 18 aus 21/2017:
Damit nicht jedes Jahr die gleichen Texte vorgelesen werden, gibt es die drei Lesejahre A, B und C, für die jeweils andere Schriftlesungen vorgesehen sind. Die abwechslungsreiche Leseordnung und die Einführung einer zweiten Lesung erfolgten im Zuge der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Folge 19 aus 22/2017:
Nach dem Evangelium folgt die Predigt (= Homilie). Sie soll in erster Linie die Lesungen und das Evangelium deuten und auslegen, die Geheimnisse des Glaubens erläutern und die Richtlinien für ein christliches Leben darlegen. In der Regel hält der Hauptzelebrant die Predigt. Die Gläubigen folgen der Predigt im Sitzen.
Folge 20 aus 23/2017:
An Hochfesten und Sonntagen folgt auf die Predigt das Glaubensbekenntnis (=Credo). Es ist wie ein großes „Amen“ auf die Schriftlesungen und die Predigt. Das heißt, die Gläubigen sagen „Ja“ zum Wort Gottes, das ihnen begegnet ist
Folge 21 aus 1/2018:
Fürbitten für Kirche und Welt
Den Abschluss des Wortgottesdienstes bilden die Fürbitten. Hierbei nimmt das Volk Gottes seine priesterliche Funktion wahr. Es betet für die Weltkirche und die gesamte Menschheit.
Folge 22 aus 2/2018:
Nach den Fürbitten beginnt der zweite große Teil der heiligen Messe, die Eucharistiefeier. Zentrum der Abläufe ist nun der Altar, der ein Symbol für Christus ist. In vielen Religionen ist der Altar der Ort, wo ein Priester einer bestimmten Gottheit ein Opfer darbringt, um sie zu ehren und geneigt zu stimmen. Im Christentum fallen diese Elemente zusammen: Jesus Christus ist zugleich Priester, Altar und Opfer. Denn Christus bringt sich selbst am Kreuz Gott dem Vater als Sühneopfer dar für die Sünden aller Mensch. Er gibt sein Leben hin, um den Graben zwischen Gott und den Menschen, den die Sünden gerissen haben, zu überbrücken. Sein Lebens-Opfer ist Ausdruck der Versöhnung, die Gott den Menschen schenkt und die den Menschen neu in die Gemeinschaft mit Gott aufnimmt.
Folge 23 aus 3/2018:
Am Altar findet zunächst die Gabenbereitung statt. Dargebracht werden seit der frühesten Zeit des Christentums die Gaben von Brot und Wein. Jesus selbst hat über sie bei seinem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern einen Segen gesprochen. In der Frühzeit der Kirche haben die Christen auch ihre selbst mitgebrachten Gaben vor dem Altar abgelegt und Gott als Opfer dargebracht. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Feldfrüchte und andere Nahrungsmittel. Diese Sachspenden verteilte die Kirche dann unter den Bedürftigen. In ärmeren Ländern ist dies bis heute so. Während der Gabenbereitung sitzen die Gläubigen.
Folge 24 aus 4/2018:
Opfergaben der Gläubigen, die für das Auge unsichtbar bleiben, sind die so genannten geistlichen Opfer. Jeder Christ soll sich selbst und sein ganzes Leben Gott als ein geistliches Opfer darbringen. Während der Priester also Brot und Wein Gott darbringt, verschenken sich die Gläubigen selbst an Gott
Folge 25 aus 5/2018:
Brot und Wein – Mühe und Freude
Die Gaben von Brot und Wein sind ein Symbol für das menschliche Leben. Brot steht für die Mühe der Arbeit und Wein für die Freude. Arbeit und Freude, Alltag und Festtag werden also Gott dargebracht. Der Priester spricht dabei über Brot und Wein leise Gebete.
Folge 26 aus 6/2018:
Der Priester gießt bei der Gabenbereitung Wein und etwas Wasser in den Kelch. Es gibt mehrere Erklärungsmöglichkeiten für die Vermischung von Wein und Wasser: Die Mischung versinnbildet einerseits die enge Verbindung von göttlicher und menschlicher Natur in Christus. Andererseits weist die Mischung auf die enge Verbindung zwischen Christus und allen Menschen hin. Außerdem sollen Wein und Wasser daran erinnern, dass aus der Seitenwunde Jesu Blut und Wasser geflossen sind
Folge 27 aus 7/2018:
Bei feierlichen Gottesdiensten werden nun die Gaben und der Altar, der Priester und die Gemeinde mit Weihrauch geehrt. Es folgt die Händewaschung. Während ein Messdiener dem Priester Wasser über die Innenflächen der Hand gießt spricht er: „Herr, wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden mach mich rein. Amen.“ Die Gabenbereitung wird mit dem Gabengebet abgeschlossen, der zweiten Oration innerhalb der Messfeier
Folge 28 aus 8/2018:
Nun schließt sich das eucharistische Hochgebet an. Da verschiedene Hochgebete zur Auswahl stehen, die sich in ihrem Aufbau unterscheiden, soll hier das Zweite Hochgebet als Beispiel gelten. Es reicht in seinem Kern bis ins dritte Jahrhundert zurück.
Folge 29 aus 9/2018:
Das Hochgebet beginnt mit einem kurzen Dialog zwischen dem Priester und der Gemeinde, zudem sich die Gläubigen erheben. Danach folgt die sogenannte Präfation. Das ist ein Lobpreis Gott Vaters für das Werk der Erlösung oder für einen bestimmten Aspekt der Heilsgeschichte. Die Präfation leitet dann über zum Sanctus, einem Gebet, das gesprochen oder gesungen wird. Es beginnt mit dem Ruf: „Heilig, heilig, heilig, Gott, Herr aller Mächte und Gewalten.“ Das Sanctus ist eines der wenigen Gebete, die der Priester und die Gemeinde gemeinsam beten bzw. singen.
Folge 30 aus 10/2018:
Der Text des Sanctus setzt sich aus zwei Stellen aus der Heiligen Schrift zusammen: aus dem Lobpreis der Engel (vgl. Jes 6,3) („Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.“) und dem Lobruf des Volkes Israel beim Einzug Jesu in Jerusalem (vgl. Mt 21,9) („Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe").
Folge 31 aus 11/2018:
Nach einer Überleitung gelangt die heilige Messe zu ihrem ersten Höhepunkt, der geheimnisvollen Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi. Bis zum Ende des eucharistischen Hochgebetes knien nun die Gläubigen. Sie gehen vor dem großen Geheimnis der Eucharistie auf die Knie und beten Christus an, der sich selbst als „Brot des Lebens“ bezeichnet hat.
Folge 32 aus 12/2018:
Zunächst bittet der Priester Gott Vater darum, dass er seinen Heiligen Geist auf die eucharistischen Gaben von Brot und Wein herabsende, damit er sie in den Leib und das Blut Christi verwandle. Diese Bitte heißt Gabenepiklese. Danach ruft der Priester in Erinnerung, wie Jesus diese Opferfeier eingesetzt hat (= Einsetzungsbericht). Das Herzstück sind dabei die Worte, die Jesus bei seinem letzten Abendmahl gesprochen hat: „Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ „Nehmet und trinket alle daraus: Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Folge 33 aus 13/2018:
Die römisch-katholische Kirche ist davon überzeugt, dass in dem Moment, da der Priester die Worte Christi über Brot und Wein spricht, die heilige Wandlung der eucharistischen Gaben in den Leib und das Blut Jesu Christi vollzogen wird.
Folge 34 aus 14/2018:
Die verwandelten Gaben, der Leib und das Blut Christi, werden seit dem Mittelalter auf besondere Weise geehrt: Der Priester hebt die eucharistischen Gaben empor, damit die Gläubigen sie sehen und Christus anbeten können. Die Gläubigen bringen ihre Verehrung durch ihre kniende Haltung zum Ausdruck. Ministranten klingeln nach den Worten Christi mit einer Schelle und lenken damit die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart des Herrn. Bei feierlichen Gottesdiensten ehren Ministranten den Leib und das Blut Christi mit Weihrauch
Folge 35 aus 15/2018:
„Geheimnis des Glaubens“
Nach dem Einsetzungsbericht spricht oder singt der Diakon oder der Priester: “Geheimnis des Glaubens“. Die Gemeinde antwortet: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit"
Folge 36 aus 16/2018:
Im Folgenden erinnert das Hochgebet an verschiedene Heilstaten Gottes: an die Erlösungstaten Gottes in Jesus Christus, an das Leiden und Sterben Jesu, sein Hinabsteigen zu den Verstorbenen in das Reich des Todes, an seine Auferstehung, Himmelfahrt und Wiederkunft. Diesen Teil nennt man Anamnese (= Erinnerung). Weitere Elemente des Zweiten Hochgebetes sind ein Darbringungsgebet, mit dem die Kirche das Opfer Christi und sich selbst dem Vater darbringt, eine Bitte an Gott Vater um den Heiligen Geist für die Gläubigen, dass er sie in dem einen Leib Christi zu einer Gemeinschaft vereine, und mehrere Bitten für die Kirche.
Folge 37 aus 17/2018:
In jedem Hochgebet wird auch der Märtyrer und der Heiligen gedacht, insbesondere der Gottesmutter Maria und der Apostel. Damit wird deutlich, dass die Kirche viel größer ist, als es den Anschein hat. Die größte Gruppe in der Kirche sind die Heiligen im Himmel. Sie feiern den Gottesdienst mit.
Folge 38 aus 18/2018:
Das Hochgebet schließt mit einem Lobpreis des dreifaltigen Gottes (= Schlussdoxologie). Dabei hebt der Priester die geweihten Gaben empor, und die Gemeinde bekräftigt den Lobpreis mit einem „Amen“.
Folge 39 aus 19/2018:
„Eucharistisches Tischgebet“
Nun folgt der Kommunion-Teil. In der gewandelten Gabe des Brotes gibt Jesus Christus sich selbst den Gläubigen als Speise. Mehrere Gebete bereiten auf die heilige Kommunion vor. Zunächst beten Priester und Gemeinde gemeinsam das Vater unser im Stehen. Das Vaterunser kann als „eucharistisches Tischgebet“ verstanden werden, da die Bitte um das „tägliche Brot“ als Bitte um die eucharistischen Gaben gedeutet werden kann.
Folge 40 aus 20/2018:
Nach einem kurzen Gebet, das die letzte Vater unser-Bitte aufgreift und entfaltet, folgt ein Lobspruch der Gläubigen: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ Dieser Lobspruch stammt vom Ende des ersten oder Anfang des zweiten Jahrhunderts. Es ist ein ökumenisches Gebet, da die evangelischen Christen es an jedes Vater-unser anfügen.
Folge 41 aus 21/2018:
Es folgt der Friedensritus als Vorbereitung auf die heilige Kommunion. Der Priester lädt zum Friedensgebet ein und spricht: „Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch.“ Die Gläubigen antworten: „Und mit deinem Geiste“. Anschließend kann eine Friedensgeste erfolgen, zum Beispiel, indem man sich die Hand reicht. Die Geste wird mit dem Wort begleitet: „Der Friede sei mit dir.“
Folge 42 aus 1/2019:
„Seht das Lamm Gottes“
Nun folgt das Agnus Dei (=Lamm Gottes), das die Gemeinde singt oder spricht. Es nimmt Bezug auf ein symbolisches Bild für Jesus Christus aus dem Johannesevangelium, das der Priester zitiert, wenn er die Hostie erhebt und spricht: “Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt“ (Joh 1,29). Die Gemeinde antwortet im Knien: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“ (vgl. Mt 8,5 - 8.10). Dieses kurze Gebet nimmt Bezug auf die Bitte des römischen Hauptmanns von Kafarnaum an Jesus, seinen kranken Diener zu heilen.
Folge 43 aus 2/2019:
Nun nimmt und isst bzw. trinkt der Priester von den eucharistischen Gaben. Danach reicht er den Gläubigen, die nach vorne treten, das gewandelte Brot in Form einer Hostie. Dabei ereignet sich ein kleines Glaubensbekenntnis: Der Priester (bzw. zusätzlich evtl. ein Diakon oder Kommunionhelfer) zeigt dem Empfänger die geweihte Hostie und spricht: „Der Leib Christi“, und der Gläubige antwortet „Amen“. In Deutschland steht es Gläubigen frei, zwischen der Handkommunion und der Mundkommunionzu wählen. Jesus Christus sollte auf jeden Fall ehrfürchtig mit einem offenen Herzen empfangen werden. Bei besonderen Anlässen wird den Gläubigen auch der gewandelte Wein, das Blut Christi, gereicht. Um Jesus Christus, der im Herzen einkehrt, anzubeten, ist es angemessen, sich hinzuknien.
Folge 44 aus 3/2019:
Wer darf die heilige Kommunion empfangen?
An der katholischen Eucharistiefeier teilnehmen darf jeder. Zur heiligen Kommunion hinzutreten und den Leib (und bei besonderen Anlässen auch das Blut) des Herrn empfangen darf jedoch nur, wer getaufter Katholik ist. Wer sich aber einer schweren Sünde bewusst ist, muss zuvor das Sakrament der Beichte empfangen, sonst darf er nicht zur Kommunion gehen. Der Apostel Paulus warnt vor einem unwürdigen Empfang der heiligen Kommunion: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt“ (1Kor 11,27-29). Aus diesem Grund beginnt auch jede Feier der Eucharistie mit einem Bußakt zur Vergebung der alltäglichen Sünden
Folge 45 aus 4/2019:
Wer aus bestimmten Gründen die heilige Kommunion nicht empfangen darf, sollte dennoch das innerliche Verlangen nach der vollen Vereinigung mit Christus in der heiligen Kommunion pflegen (sogenannte geistliche Kommunion), denn auch dies trägt reiche geistliche Früchte.
Folge 46 aus 5/2019:
Der Empfang der heiligen Kommunion ist nach der heiligen Wandlung der zweite Höhepunkt der heiligen Messe. Es folgt nun eine Danksagung an Gott. Sie kann sich im Schweigen und stillen Gebet der Gläubigen vollziehen oder durch ein Lied oder einen vorgetragenen Text. Auch das Schlussgebet des Priesters ist eine Danksagung. Es ist zugleich eine Bitte um die fortdauernde Wirkung des Sakramentes. Das Schlussgebet ist die dritte Oration der Messfeier.
Folge 47 aus 6/2019:
Der Abschluss der heiligen Messe
Mit dem Schlussgebet endet die Eucharistiefeier. Dennoch ist die heilige Messe noch nicht zu Ende. Es folgt noch der Abschluss.Zum Abschlussgehören kurze Hinweise oder Ankündigungen, die für das Leben der Pfarrei von Bedeutung sind. Diese Mitteilungen können mit einem persönlichen Abschiedsgruß des Priesters abgeschlossen werden. Danach folgt der Segen. Er kann einfach gehalten sein oder feierlich und spricht den Gläubigen die Nähe Gottes auch im Alltagsleben zu. Eine kniende Haltung ist dabei angemessen.
Folge 48 aus 7/2019:
"Gehet hin in Frieden"
Der letzte Dialog der Messe besteht in dem Ruf des Diakons oder Priesters: „Gehet hin in Frieden“, und der Antwort der Gemeinde: „Dank sei Gott dem Herrn.“ Lateinisch lautet der Ruf: „Ite, missa est.“. Er heißt wörtlich: „Geht, es ist Entlassung.“ Nach dem Ruf „Ite, missa est“ wurde die ganze Feier benannt, nämlich „Messe“. Wie schon am Anfang der heiligen Messe, küsst der Priester auch am Ende der Feier den Altar, der, wie erwähnt, ein Sinnbild für Jesus Christus ist, und zieht in Prozession aus dem Gottesdienstraum aus. Denn der Pilgerweg auf Erden geht weiter.
Folge 49 aus 8/2019:
Die heilige Messe ist Ort und Gelegenheit für die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn Jesus Christus. Wie Christus seine Jünger in die Welt gesandt hat, um Zeugnis zu geben, so sollen auch die Gläubigen heute jedem Rede und Antwort stehen, der nach der Hoffnung fragt, die sie erfüllt (vgl. 1 Petr 3,16). Eine gute Antwort wäre zum Beispiel die der Märtyrer von Abitene: „Ohne uns am Sontag zur Feier der Eucharistie zu versammeln, können wir nicht leben.“
Entnommen aus Glaubens-Kompass "Die heilige Messe" von Kirche in Not